Der Morgen stirbt nie |
Sieht man einmal von diesem völlig blödsinnigen
Titel ab, hat der Neuste aus dem Hause Bondi alles, was man von einem Film
dieser Leistungsklasse erwarten darf: Hervorragende Action, gute Schema-F-Story
und intelligente Dialoghülsen mit dem schönsten James
den es je gab. Wenn die nächste Kaffeewerbefahrt für BMW auch
wieder so unterhaltend wird, kommen wir gerne wieder! |
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The Game |
Die Grundidee des Filmes konnte Fincher als ungekrönter
Stardesigner des neuen Kinos glaubhaft in Szene setzen, ein interessantes
"Spiel" mit der Wirklichkeit und sozialen Dimensionen. Doch The Game
fehlt gänzlich die Spannung, die dichte Atmosphäre und ein schlüssiges
Finish. Kein würdiger Nachfolger von Se7en
also; hoffentlich wird die neue Star Wars Triologie von Fincher
nicht auch so ein Flop. |
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Alien IV |
Alien IV - Die Wiedergeburt spinnt die Idee des
Originals durchaus originell zu einem dichten Netz aus dunkler Angst, Faszination
und Grauen konsequent weiter. So entsteht das Theorem der humanen Androiden,
die nach ethischen Gesichtpunkten handeln und menschlicher sind, als ihre
biologischen Schöpfer, die äußerlich und von ihrer Gesinnung
vernarbt und abgestumpft sind. Während die Darsteller aus Stadt
der verlorenen Kinder dem Film sehr viel von seiner Ausstrahlung geben,
wirkt Ripley (Sigourney Weaver) stereotyp und Kindfrau Winona Ryder völlig
fehlbesetzt. Für Alien-Fans empfehlenswert! |
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Spawn |
Die Konvertierung eines Comic in einen halbwegs brauchbaren
Film ist bisher recht selten überzeugend gelungen. Dies gilt auch
für den zeitweise sehr anstrengenden Spawn, der den abgenutzten
Ethos von Gut-Böse und Ehre-Treue bis zum bitteren Ende auslutscht.
Die mystische Grundidee lohnt eine Auseinandersetzung mit diesem Film,
sofern sich der Betrachter von der laienhaften Umsetzung stark genug distanzieren
kann. |
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Fletchers Visionen |
Ein durchaus sehenswerter und stellenweise origineller
Actionfilm mit bekannt routiniert-guten Darstellern. Geschickt spiegelt
die Story die typischen Verschwörungstheorien eines Taxi Drivers
wieder, der als Dummy die Ängste und Ohnmacht des amerikanischen Kleinstädters
in eine erklärbare Welt transportiert. Doch die Auflösung wirkt
konstruiert und unglaubwürdig. |
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Contact |
Die Sinnfragen des Lebens in einen Science Fiction mit
religions- philosophischem Hintergrund zu packen, dazu gehört wahrlich
Mut. Wer hätte Zemeckis nach dem eher platten Forrest Gump
diesen an 2001 hinreichenden Kraftakt mit Contact
zugetraut? Nur vordergründig geht es in dem Film um eine Astrophysikern
mit Homo Faber-Mentalität; in Wirklichkeit berührt diese Sagan-Verfilmung
mit einer phantastischen Jodie Forster die Seele des Zuschauers,
der angesichts des vorgehaltenen Spiegels sprachlos und begeistert das
Kino verläßt. |
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Face Off |
Broken Arrow machte es vor, aber Im Körper
des Feindes perfektioniert Woo's Genre des harten Actionfilms mit guten
Darstellern und einer interessanten Geschichte. Und so wird der Rollentausch
von Gut und Böse so perfekt und konsequent zu Ende gedacht, daß
die zum Teil über Gebühr trapazierte Blut- und Metzelorgie fast
an den Rand gedrückt wird. Auch wenn der Film zu Beginn nicht gleich
sein Rhythmus findet, so ist er doch ein kleines Meisterwerk, nicht zuletzt
aufgrund der genialen Paarung Cage-Travolta. |
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MIB |
Es macht einfach Freude Filme zu sehen, die eine frische
Idee so witzig und faszinierend umsetzen können, wie Men in Black.
Ein in jeder Hinsicht überragender Lee Jones, ein Feuerwerk an Spaß
und Technik und das berühmte Tüpfelchen, das amerikanischen Filmen
so oft fehlt. Die Empfehlung für SF-Fans im Cinejahr 1997! |
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Das fünfte Element |
Diesem Film kann man guten Gewissens nicht anderes als
mit dem nichtssagenden Wort "zwiespältig" charakterisieren. Was soll
man nur von so einer Melanche aus visionärem SF, gutem Actionkino,
platten, manchmal aber auch amüsanten Witz und maßloser Übertreibung
bis hin zur Groteske halten? Oder ist es nur die Enttäuschung nach
den "wahren" Kinoerlebnissen wie Leon- der Profi oder The Big
Blue? Es ist schwer zu sagen: Selten kommt man so angetan und gleichzeitig
so ratlos aus dem Kino wie hier. |
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Vergessene Welt |
Wie sagte erst kürzlich die Mutter von Spielberg in
einer überregionalen, amerikanischen Tageszeitung? Ihr Sohn hätte
vielleicht viel Geld, aber Klasse hätte er nicht. Wenn man sich diesen
Film anschaut (was sich angesichts dieser Werbe- und Maximeschlacht ohnehin
kaum vermeiden läßt) stellt man frustriert fest: Was für
den Sohn gilt, gilt auch für seine Filme. Schlampig aufgebaut und
ohne einen Funken Bezug zum wirklich spannenden Buch, wurstelt die Geschichte
vor sich hin, in gewohnter Manier, mit absehbaren Handlungsfolgen. Ein
wirklich schlechter Film also, der nur wegen seiner Special Effects einen
Gnadenpunkt erhält. |
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Nirvana |
Solo, der virtuelle Protagonist eines Computerspiels, entwickelt
menschliches Bewußtsein und bittet seinen Erfinder, ihn aus den immer
wiederkehrenden Spiel- und Zeitschleifen zu erlösen. Und während
selbiger durch die Vorstadt der Zukunft streift, um dieses Ziel zu erreichen,
vermischen sich die düsteren Versionen von Der Klapperschlange,
die Atmosphäre des Blade Runners und das Technikverständnis
des Rasenmäher-Manns zu einer durchaus sehenswerten Melange,
die sich stellenweise leider selbst nicht ernst nimmt. Der geniale Höhepunkt
dieses Films liegt zweifelsohne im letzten Viertel, wenn Silberblick Christopher
versucht, durch die Firewalls seines übermächtigen Arbeitsgebers
zu schlüpfen und dabei mit seinen eigenen Erinnerungen konfrontiert
wird. |
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Anaconda |
Dieser Film ist so bodenlos schlecht, daß sich eigentlich
eine halbwegs brauchbare Rezession verbietet. Dieses Stück Zelluloid
beleidigt jeden menschlichen Verstand, der einen IQ oberhalb der Promillegrenze
erzeugen kann, da er eine unendliche abgehangene Story mit wirklich schlechter
Tricktechnik und farblosen Darstellern so dilettantisch vermischt, daß
man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Ich weiß nicht, was dieser
Kinosommer noch hervorbringt - aber Anaconda ist für mich zweifelsfrei
der Anwärter für den letzten Platz in diesem Cinejahr. |
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Con Air |
Eine meißt dünne Geschichte, schnell erzählt,
knallharte Typen mit Zweikampfmentalität und gute Stunts. Das ist
der normale Inhalt eines durchschnittlichen Reißers; nicht mehr und
nicht weniger habe ich erwartet. Doch die Persönlichkeitszüge
der Hauptdarsteller sind in diesem Streifen bis zur Schmerzgrenze überzeichnet
und die Stunts sind hoffnungslos unrealistisch, zeitweise richtig peinlich.
Da hilft auch die gutgemeinte Starbesetzung nichts. Con Air fehlt
beispielsweise die Spannung von The Rock oder die Ironie von Broken
Arrow und ist deshalb einfach nur ärgerlich. Wenn dieser gewaltverherrlichende
Mist die Zukunft des Actionsfilmes sein soll - na dann, gute Nacht. |
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Batman und Robin |
Natürlich werden ihn die echten Batman-Fans lieben
und das zu Recht. Denn Arnie brilliert als wahrhaft eiskalter Typ und auch
das grüne Uma-Öko-Girl geht in ihrer Rolle auf. Schön bunt,
mit stellenweise sehr witzigen Dialogen spult diese Folge ihr ganzes Können
ab. Doch das Schema ist alt, die Charaktere stereotyp und der Film tut
sich sichtlich schwer, eine Geschichte zu erzählen. Kleine, aneinandergereihte
Stories werden dem Zuschauer sehr lieblos und unvermittelt hingeworfen.
Wer gewillt ist, diesen Brocken so hinzunehmen, wird sich fürstlich
amüsieren. |
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Rosanna's letzter Wille |
"Tod, wo ist dein Stachel?" lautete einmal ein bekannter
Buchtitel und dieser Film nähert sich diesem Mysterium auf eine lustige,
versöhnliche und zugleich nachdenklich machende Art. In wunderschönen
Bildern voller Lebensfreude und italienischer Lebensart wird mit viel Detailliebe
und Einfühlungsvermögen eine unkonventionelle Geschichte erzählt,
in der die beiden Hauptdarsteller ihr gesamtes Talent einbringen können.
Einen derart ambivalenten, weil lebensbejahend-witzigen und zugleich die
Seele berüherenden Film hat dieses Kinojahr noch nicht gesehen. |
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Wilde Kreaturen |
Ein Fisch namens Wanda ist, darüber muß
man sich im Klaren sein, nur sehr schwer kopierbar. Dieser britische Humor
feinster Art konnte und durfte in einer "amerikanischen" Komödie so
zynisch und trocken nicht mehr daherkommen. Trotzdem kann sich das Ergebnis
sehen lassen, allein schon wegen der liebgewonnenen Schauspieler. Für
den Fan kurzweiliger Unterhaltung ist dieser Film die Empfehlung des Jahres. |
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Der Dumm- schwätzer |
Dieses Gesicht ist natürlich eine Wucht - und wer
den Mann schon als Ace Ventura erlebt und lieb gewonnnen hat, wird
auch hier voll auf seine Kosten kommen. Da es aber mittlerweile üblich
geworden ist, die besten Szenen eines Filmes in den werbenden Kinotrailern
zu verbraten, ahnt man schon die Gags und der Film degeneriert zu einer
merkwürdigen Füllmasse, die versucht, die bekannten Höhepunkte
zusammenzukleben. Ansonsten herrscht typischer, amerikanischer Witz vor,
der stellenweise unterhaltend, aber schnell nerven kann. |
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Dantes Peak |
Vulkanforscher ahnt Katastrophe und ist mit seiner Meinung
-wer hätte das geahnt- mal wieder ganz allein. Und während es
kracht und explodiert gibt's auch noch eine kleine Liebesgeschichte. Eigentlich
ein Film zum Vergessen. Wenn da nicht die hervorragenden Special Effects
wären, die einem seit Twister so herrlich schön unter
die Haut gehen! |
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Broken Silence |
Ein tief bewegender Film über das Aufeinandertreffen
von Weltanschauungen, Religionen und Kulturen voller nachdenklicher, interessanter
und das Herz berührender Bilder, die nur scheinbar lustlos aneinandergereiht
sind und doch von einer alles überspannenden Kohärenz zeugen. |
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Krieg der Sterne III |
Das Schlimme ist an diesen dritten Teilen ist immer -siehe
Mad Max III- das den Regisseuren nichts mehr einfällt. Und
weil das so ist, muß das Studio und seine Marketingleute ans Werk.
Und was dabei rauskommt, ist ein perfekt auf die Zielgruppen zugeschnittenes
Produkt. Und das muß nicht unbedingt mit einem guten Film kongruent
sein. |
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Krieg der Sterne II |
Ohne Zweifel ist das der beste Teil der Triologie. Der
perfekte Mythos des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse in die Zukunft
exportiert. Absolut perfekte Technik, ein spannendes Storyboard und witzige
Dialoge. Das ist pures SF-Vergnügen, daß nicht zu Unrecht ganze
Legionen von Videospiel-Programmierern inspiriert hat. |
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Jerry Maguire |
Ein kleiner, wenig origineller und gefährlicher Film
ohne Inhalt, der auf suptile Weise privates Glück mit beruflichem
Erfolg verquickt und in eine gegenseitige Abhängigkeit stellt. Da
mag sich der gute Tom noch so bemühen... |
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Frl. Smillas Gespür für Schnee |
Was zum Teufel ist an diesem Film besonders? Eine völlig
zusammengeklebte Geschichte voller Ungereimheiten, in der immer dann der
Retter auftaucht, wenn sich die Story selbst in die Ecke manovriert hat.
Vielleicht ist es die etwas unbequeme Rolle der Hauptfigur, die diesen
Film akzeptabel macht. |
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Krieg der Sterne I |
Das Original ist das Original, auch wenn keine kohärente
Erzählweise existiert, die menschlichen Charaktere in ihren Reaktionen
und Motiven berechenbarer sind als die Charaktere der Roboter, die dunkle
Seite noch nicht so allmächtig und bedrückend wirkt und der Soundtrack
auch noch nicht seine endgültige Wiedererkennungsqualität erreicht
hat. Ich will nicht ungerecht sein. |
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Space Jam |
Seit Roger Rabbit muß man solche Filme lieben.
Doch hier haben wir einen überflüssigen Mix aus Vermarktungsaktionen
für Stars, Filmgesellschaften, Sportschuhhersteller und dergleichen
und einer schlecht gelungenen Kopie des Originals zu tun. Und der eigentliche
Höhepunkt des Filmes, das Spiel, dauert am Ende nur ein paar Minuten.
Schade. |
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Knock'in On Heavens Door |
Natürlich ist dieser Streifen ein Plagiat von Pulp
Fiction. Mit einer gewissen Selbstverständlichkeit bedient er
sich deren Hauptfiguren und fügt sie in ein bekanntes Roadmovie-Muster.
Doch das Ergebnis ist, völlig unerwartet und trotz Til Schweiger,
ein schneller, lustiger... eben einfach ein guter Film. |
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Mars Attacks! |
Stars machen noch keinen guten Film. Wenn diese Regel stimmt,
dann trifft sie auf diesen Film ohne Zweifel zu. Wir hofften auf: Flache
aber brilliante Unterhaltung mit bösartigen Marsianern. Wir sahen:
Flache und mit vielen unerträglichen Längen angefüllte "Unterhaltung"
mit doofen Marsbewohnern und noch dooferen Menschen. Was sollte zum Beispiel
diese überflüssige Zweitrolle von Jack als Immobilienhai? Einfach
vergessen oder in der Schublade Forget ablegen; da wo Angriff der Killertomaten
auch schon liegt. |
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Sleepers |
Der Film bemüht, ähnlich wie Es war einmal
in Amerika, den veralterten Pathos der ewigen Männerfreundschaft,
der letztlich stärker wiegt als alles andere im Leben und verknüpft
ihn mit dem wieder aktuellen Thema Mißbrauch. Daran ist eigentlich
nichts auszusetzen. Doch die Umsetzung ist zäh und absehbar, trotz
der hervorragenden schauspielerischen Leistungen. |
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Rossini |
Rossini ist natürlich überbewertet worden,
denn man war froh, daß endlich auch das deutsche Kino etwas Brauchbares
im Unterhaltungsmarkt zu Wege gebracht hatte. Und in der Tat, der Film
ist sehr witzig, streckenweise fast genial. Doch einige Rollen sind auch
für eine Komödie hoffnungslos überzeichnet und im letzten
Drittel nervt der ewige Rhythmus aus unerfüllter Liebe, Sex und Erfolg.
Er ist aber sehenswert, schon allein wegen den "Sparschweinchen von der
Stadtsparkasse". |
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