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Tops & Flops im Cinejahr
2000
Hollow Man
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Der neue SciFi-Thriller von Filmsex-Pionier Verhoeven sieht
den von Allmachtsphantasien geplagten Wissenschaftler Dr. Caine (leidlich
gespielt von Kevin Bacon) in erster Linie als ein zynisches Sexmonster,
das sich mittels eines selbst erfundenen Serums unsichtbar an seiner weiblichen
Umgebung zu schaffen macht. Da würde uns thematisch
mehr einfallen. Wie bei allen Filmen von Verhoeven brilliert deshalb
auch hier die laieinhafte und einfältige Umsetzung des Plots,
aber immerhin die Special Effects lassen sich sehen, da die
Transformationsprozesse schichtenweise verlaufen.
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Chickenrun
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Wallace & Gromit still alive! Das neue Animationswunderwerk
von Peter Lord und Nick Park ist nicht ein blöd-langweiliger
Walt Disney-Kinderfilm-Verschnitt, sondern ein kleines Meisterstück aus Plastilin, mit
wunderschönen Anleihen an alten Klassikern wie Gesprengte Ketten,
unglaublichen Actioneinlagen und gut in Szene gesetztem Slapstick.
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Pitch Black
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Technisch ausgereifter australischer Sci-Fi-Schocker, der nicht
allzu oft den in diesem Genre weit verbreiteten Fehler macht, in
stereotype Routinen und Sprachphrasen zu verfallen. Die
Rahmenhandlung - Weltraumschiffbrüchige müssen sich
auf dunklem Planeten gegen unangenehme Aliens durchsetzen -
entfaltet ein sehr dunkles, spannendes Horrorszenario mit einem
überraschenden Ausgang. Ein must für SciFi-Fans.
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MI2
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Eine durchweg unterhaltsame Mischung aus Matrix,
Broken Arrow und James Bond. Sehr schön
fotografiert, hervorragende Stunts. Die Woo-Klassiker, würde
man sagen, immerhin besser als der erste Teil. Fazit: Schöner
Actionfilm alter Schule (soll heißen: unrealistisch bis zum
Anschlag) mit viel Technik, mittendrin ein manchmal etwas deplazierter
Tom und das übliche, übertriebene PR-Getöse.
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Gladiator
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Zweifellos ist Ridley Scotts neues Epos ein
bildgewaltiges, detailverliebtes Machwerk mit historisch
glaubwürdiger Rahmenhandlung und schonungslosem
Realismus. Doch ein Meisterwerk ist ihm nicht gelungen, da
er es nicht schafft, die tiefe Sehnsucht, die Triebfeder
des Protagonisten, glaubhaft in Szene zu setzen. Überdies
wird das aus vielen Sandalenschinken bekannte Heldenschema
gefährlich oft tangiert. So ist der Zuschauer inmitten
des Geschehens, doch vom Herzen der Akteure weit entfernt.
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Romeo Must Die
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Sinnlose Knochenbrecher-Langweil-Action mit stereotypen Darstellern
("Schlitzaugen"), Handlungen (Bandenkrieg) in gewohnter Umgebung (Hafenviertel)
und sehr, sehr flachen Dialogen. Der Film kann sich nicht entscheiden, wem er
jetzt eigentlich gefallen will: der KongFu-Fraktion oder dem tiefen Actionkino.
Den Gnadenpunkt gibt es für die zum Teil recht einfallsreichen Kampfszenen
von Jet Li nebst Röntgenblick und den schmissigen Soundtrack.
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American Beauty |
Jede der 119 Minuten dieses Films von Sam Mendes
ist nicht nur königliche, leichtfüßige Unterhaltung, sondern auch ein präzises, leicht pointiertes Abbild der amerikanischen Mittelstandsgesellschaft, des "typical suburban nightmare". Kevin Spacey als frustrierter, weder von seiner Frau noch von seiner Tochter akzeptierter Angestellten-Underdog Lester Burnham spielt so perfekt-glaubwürdig den Antihelden zum Verlieben, man kann gar nicht anders, als ihn für diese Leistung als oscar-reif zu bezeichnen. Neben Besser geht's nicht der beste Comedystreifen der letzten Jahre.
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The Sixth Sense |
Die Geschichte des kleinen Cole, der in seinen Angstzuständen in einer Zwischenwelt lebt, in der Verstorbene Kontakt zu ihm aufnehmen wollen, ist feinster Suspensehorror voll erzählerischer Kraft, Raffinesse und Überraschungen. Allein die schauspielerische Leistungen des elfjährigen Harley Joel Osment und von Bruce Willis, der den engagierten, aber melancholischen Kinderspychologen Malcom spielt, tragen den Film über weite Strecken und verleihen ihm eine atmosphärisch dichte Aura, die das Mainstreamkino heute nur noch sehr selten ohne Effekthascherei und modernster Tricktechnik hervorbringt.
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